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persönlicher Kommentar

Energiepolitik auf bayerisch!

Man könnte derzeit viel schreiben über die Energiewe(ä)nde und deren Versäumnisse der vergangenen Jahre!
Aber was mich aufregt ist derzeit die bayerische Politik – ehrlich!
Da wird seit Jahren, also schon vor dem russischem Angriffskrieg in der Ukraine, von einer Wasserstoffinitiative Bayern getönt und dass Bayern das fortschrittlichste Land in Deutschland sei. Doch getan wird in dieser Richtung – nichts!
Ja schon und zwar rückwärtsgewandt. Unser bayerischer Ministerpräsident reist ins Nachbarland Tschechien um die dortige Atomkraft als Musterbeispiel nachhaltiger und sicherer Energieversorgung zu preisen, welche den Freistaat Bayern mitversorgen könnte. Außerdem könnten wir das mit dem Wiederanfahren und der Laufzeitverlängerung unserer Kernkraftwerke wohl auch.
Geht’s noch, frage ich mich da!? Also diesen Prozess haben wir doch hinter uns dachte ich mir und weiß Herr Söder eigentlich, dass derzeit zwei Drittel der Kernkraftwerke in Frankreich aufgrund der Überhitzung der Gewässer still stehen! Und weiß er, dass 20 Prozent des in Europa genutzten Urans aus Russland kommt?! Wahrscheinlich hat er auch vergessen, dass Russland einen erbärmlichen Vernichtungskrieg in der Nachbarschaft führt.
Zudem weiß er wohl auch nicht, dass die bayerische Blockadepolitik in Sachen innovativer Gestaltung der Energiepolitik letztendlich dazu geführt hat, wo wir gerade stehen. Anstatt nach Vorne zu denken und das zu machen, was machbar ist, schielt er nach  Macht. 

Dabei ist die Wirklichkeit längst weiter als die Leitungen und die Netze, die wir meinen so dringend zu brauchen! Stimmt, die brauchen wir auch, aber darum wird seit mindestens zehn Jahren gestritten und es wird wohl noch zehn Jahre dauern, bis sie gebaut sind, wenn sie denn überhaupt gebaut werden!
Aber was es schon längst gibt ist unser Erdgasnetz vom Norden bis in den Süden, in dem wir längst schon Wasserstoff zugeben könnten. Und in einem weiteren Schritt aufbereiteten Wasserstoff in Methangas – alles im Co2-neutralen Kreislauf.
Und durch die innovativen Entwicklungen aus Forschung und Wirtschaft können wir Wasserstoff mittlerweile durch chemische Prozesse so binden, dass wir es mit Zügen, Schiffen oder LKWs ungefährlich von A nach B transportieren – wenn wir nur wollten!
Also lieber keine erneuerbare Anlagen aus den Netzen nehmen, wenn zu viel Strom aus Sonne & Wind produziert wird, auch nicht die privater Haushalte auf 70 % der Wirkleistung begrenzen, sondern alles nutzen, was möglich ist!
Denn wenn wir auf den Ausbau der Netze warten, warten wir womöglich vergeblich!
Bauen wir sofort regionale Wasserstofferzeugungsanlagen könnten wir regional erzeugten Wasserstoff von Haßfurt zur Papierfabrik Palm liefern und unabhängig vom „Großen & Ganzen“ werden.
Im Notfall könnten wir sogar per Schiff eine Ladung Richtung Süden zur sicheren Versorgung unserer Landeshauptstadt schicken, denn unser Elektrolyseur steht ja im Haßfurter Hafen und Wasserstoffschiffe zum Transport gibt es schon.
Herrn Söder möchte ich sagen, dass viele kleine Dinge etwas Großes schaffen könnten, wenn man sie denn ließe und natürlich nach Kräften unterstützen würde.
Aber viele große Sprüche, die man klopft schaffen noch keine neue Wirklichkeit, sondern könnten ein Schuss nach hinten werden, denn mit dem Wiederaufleben der Kernenergie schafft man keine Lösungen, sondern erzeugt gewaltige Probleme für die nächsten Generationen. Kein Land hat es bisher geschafft (nicht einmal Bayern) weder eine sichere Einlagerung des Atommülls zu gewährleisten, noch die logistische Aufgabenstellung hierfür für die nächsten Jahrtausende zu sichern.
Also bitte nicht rückwärtsgewandt denken und reden und das was nach Vorne hin möglich ist, blockieren!
Eine zukunftsfähige Idee der Ergänzung / Unterstützung der Energiewende ist sicherlich die Innovation der Papierfabrik Palm in unserem Landkreis; aber solche Dinge sollten politisch eingebunden werden in ein regionales Energiekonzept und bitte mit Wasserstoff und nicht mit Erdgas von dem wir ja aus bekannten Gründen wegkommen müssen, wenn wir keine neuen Panzer und andere undemokratischen Dinge finanzieren möchten für Zeiten, die wir für längst überwunden geglaubt haben.

Herzliche energiepolitische Grüße

Rainer Baumgärtner
 

Autor/in:
Rainer Baumgärtner
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