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persönlicher Kommentar

Wir müssen reden!

Immer öfter liest man Meldungen, dass der Ton rauer geworden ist, in unserer Gesellschaft. Menschen reagieren zunehmend gereizt, ja sogar gewalttätig.
Feuerwehr und Rettungsdienste beklagen, dass sie zunehmend bei Einsätzen behindert oder sogar körperlich angegangen werden.  Ähnliches beklagen Politiker. Sie werden verbal attackiert, erhalten Drohungen und sehen sich teilweise tätlichen Angriffen ausgesetzt. Und in den sogenannten „sozialen Medien“ wird sehr oft alles andere, als sozial miteinander umgegangen.

Kürzlich fand in Erding eine Demonstration gegen das geplante Heizungsgesetz statt. Mitorganisiert wurde es von der Kabarettistin Monika Gruber, die als Redner u. a. den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) eingeladen hatte. Beide, aber besonders Herr Aiwanger, wurden wegen ihrer Reden im Nachhinein kritisiert. 
Der CSU-Chef attackierte mehrfach insbesondere die Grünen, er wandte sich strikt gegen eine vermeintlich "zwanghafte Veganisierung" und "zwanghaftes Gendern". „Die Grünen haben die Philosophie, zu verbieten und umzuerziehen. Und wir wollen nicht, dass unser Land den ganzen Tag von einigen wenigen grünen Funktionären umerzogen wird“, so Söder.
Aiwanger holte in seiner Rede zum verbalen Rundumschlag aus, gegen die Grünen, gegen die Ampel insgesamt, aber auch gegen die Medien, die seiner Meinung nach nicht "an der Seite der normalen Bevölkerung" stünden. „Wenn die Regierung einen Funken Anstand hätte, würde sie zurücktreten“, sagte der Freie-Wähler-Chef. Er sprach von "Berliner Chaoten", die das Land spalten wollten. "Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss und denen in Berlin sagen: Ihr habt's wohl den Arsch offen da oben", rief Aiwanger.
Natürlich kann man in der Sache unterschiedlicher Meinung sein. Man darf auch über so manches streiten. Aber es kommt immer auf den Ton und den Stil an und da sollten Politiker durchaus Vorbilder sein. Über die „Verrohung“ der Gesellschaft klagen und dann auf Demos, in Talkshows oder sogar in den Parlamenten verbal kräftig austeilen, das passt nicht zusammen. Wir müssen reden und uns nicht gegenseitig niedermachen. Der Umgang miteinander sollte immer von gegenseitigem Respekt geprägt sein. Und nicht selten kann aufmerksames Zuhören den eigenen Horizont erweitern.

Thomas Ort
 

Autor/in:
Thomas Ort
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