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Pressemitteilung

Brief des Kreisvorsitzenden zum Jahreswechsel 2022-2023

Sehr geehrte FreundInnen, Mitglieder und InteressentInnen der ÖDP,

2022 liegt hinter uns. Wie zurückblicken auf dieses Jahr? An Krisen hat es wahrlich nicht gemangelt: Neben Coronapandemie und Ukrainekrieg, Pflegenotstand und anderem Negativen mehr schwebt drohend die globale Klimakrise wie ein Damoklesschwert über uns und bedroht die Menschheit als Ganzes.

Unser ÖDP-Mitglied und Weggefährte Dr. Robert Atzmüller findet bezüglich der menschengemach­ten Zerstörung und Ausbeutung der Natur in seinem Buch „Grenzland“ klare Worte:

„…aber wir haben nur eine einsam dahintreibende Erde

in einem drei Kelvin kalten, unüberschaubaren Ozean der Öde und Finsternis (…)

und wir müssen mit dem in aller Zukunft auskommen, was die von Erkenntnis und Lernfähigkeit Unbedarften übrig gelassen haben werden.

Es wird ein trauriges Erwachen werden, wenn wir wieder unseren Verstand zurückgewinnen

und wir unsere selbstgeschaffene Trümmerwüste dann bar aller Verblendung betrauern können –

und das werden wir und unsere Nachkommen müssen.

Dann werden die Tore zurück zum „Paradies“ verschlossen sein auf Menschengedenken hinaus

und die süße Verführung ist dem tödlichen Ernst gewichen.

Ich vermute, unsere Nachkommen werden uns verfluchen noch über viele Generationen hinaus

und uns in unsere Gräber spucken (…)

Wir verzocken unser Erbe und den Stolz der Götter.“

Auf der persönlichen Ebene muss Jede und Jeder von uns sich selbst fragen, wie unser eigener Anteil, positiv wie negativ, am großen Ganzen aussieht?

Was die große Politik betrifft, so sind unsere Möglichkeiten doch sehr begrenzt und auf Wahlen, Volksbegehren, Petitionen oder z. B. einen Brief an Abgeordnete beschränkt.

Als Kreis-ÖDP haben wir aber auch im vergangenen Jahr die Politik hier in der Region nach unseren Möglichkeiten mitbestimmt. Neben der Arbeit in verschiedenen Ausschüssen hat im Kreisverband und in der Kreistagsarbeit das Klimaschutzkonzept eine bedeutende Rolle gespielt. Hier wurden viele unserer lange schon erarbeiteten Ideen und Vorschläge aufgegriffen und sind in das verabschiedete Konzept eingeflossen. Neben all den geplanten Maßnahmen zur Energieerzeugung darf allerdings die Energieeinsparung nicht vergessen werden!

Im zweiten Anlauf konnten wir endlich Frau Kötting, die neue, von uns beantragte Klimaschutzmana­gerin, im Amt begrüßen.

Unser Pochen auf mehr Transparenz, was gestellte Anträge im Ratsinformationssystem betrifft, wurde endlich belohnt.

Und auch unsere Initiative zur Papiereinsparung wurde von der Abfallwirtschaft im neuen Abfallka­lender aufgegriffen und selbst vom Landrat in seinem Vorwort thematisiert. Auch unsere Idee eines „Keine Werbung!“-Aufklebers für die Briefkästen der Haushalte wurde umgesetzt.

Energiekrise, Inflation und teils extreme Preissteigerungen bei der Materialbeschaffung setzen dem Kreishaushalt zu. Das betrifft auch die eh schon defizitären kreiseigenen Krankenhäuser. Als Kreisrat/Kreisrätin hat man oft den Eindruck, den Mangel verwalten zu müssen. Auch die Medien vermitteln das Bild, überall müsse gespart werden, in den Haushalten wie in den Kommunen und öffentlichen Einrichtungen.

Fast vergisst man dabei, dass wir in einem der reichsten Länder der Erde leben. Allerdings ist der Reichtum sehr ungleich verteilt: Die oberen 10% der privaten Haushalte besitzen mehr als die Hälfte des Nettovermögens (www.bundesbank.de). Trotzdem wurde u. a. das Gesundheitssystem seit Jahrzehnten auf dem Rücken der Beschäftigten und der Patienten kaputt gespart. Wir könnten uns sehr wohl eine gute Gesundheitsversorgung, Altenpflege, gute Bildung und angemessene soziale Fürsorge leisten. Unser System, unsere Gesetze sind nicht vom Himmel gefallen, sondern menschengemacht.

Die Politiker machen das, was sie wollen, weil wir das so wollen.

Wenn wir wirklich einfordern würden, dass sie den Planeten schützen, dann würden sie das machen….“,

so Robert Atzmüller in seinem Buch.

Das gilt natürlich auch für alle anderen politischen Bereiche. Uns allen bleibt also neben unserer per­sönlichen Art zu leben, auch, uns zu interessieren, uns einzumischen und gute Entscheidungen von unseren gewählten Volksvertretern einzufordern. Das ist unser Recht und unsere Pflicht in der Demokratie, die wir sicher nicht mit anderen Staatsformen eintauschen möchten.

Zum Glück gab es neben all den Krisen auch die oben erwähnten Erfolge und natürlich noch viele andere positive Ereignisse, manche groß und manche eher unscheinbar.

Ich wünsche Ihnen, auch im Namen der Vorstandschaft, im neuen Jahr froh machende Begegnungen, Zufriedenheit, den Mut, sich einzumischen und den Blick auf´s Wesentliche!

Vielen Dank, dass Sie der ÖDP treu bleiben und so die Arbeit an unseren gemeinsamen Zielen unterstützen!

Herzliche Grüße

Stefan Zettelmeier

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