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Pressemitteilung

Stellungnahme der ÖDP Haßberge zu den betrieblichen Impfungen

Zu den laufenden und geplanten betrieblichen Impfungen im Landkreis nimmt die ÖDP Haßberge wie folgt Stellung:

Wir halten es für richtig und wichtig, schnellstmöglich vielen Bürgern eine Impfung gegen Covid-19 anbieten zu können. Angesichts des Mangels an Impfstoff muss es allerdings ein Vorgehen nach Dringlichkeit geben, d.h. gefährdetere Bevölkerungsgruppen brauchen schneller ein Impfangebot als weniger gefährdete. Deshalb macht die Einstufung der Menschen in Priorisierungsgruppen, wie sie der Ethikrat beschlossen hat, Sinn.

Wieso diese jetzt in Bezug auf Modellprojekte (Impfung in ausgewählten Firmen) nicht mehr gelten soll, erschließt sich uns nicht. Anstatt erst einmal alle Berechtigten der Priorität 2 zu impfen, geschweige denn die der Priorität 3, werden in bestimmten Betrieben schon Bürger der Prorität 4 (!) mit dem Vakzin behandelt, die aus gutem Grund erst  später an der Reihe wären. Das führt das ganze Prinzip der Priorisierungen ad absurdum und ist den Älteren und Risikogruppen gegenüber unfair, die sehnlichst auf einen Impftermin warten.

Angeblich werden die Impfzentren im Landkreis nicht benachteiligt, die Zuweisungen kämen lt. Landrat Schneider ja aus einem „Sonderkontingent“. Doch Sonderkontingente fallen ja bekanntlich nicht vom Himmel, sondern müssen vom großen Ganzen abgezwackt werden – eine Milchmädchenrechnung. Die Tatsache, dass gleichzeitig statt 1900 nur 1500 Dosen ans Impfzentrum Zeil geliefert werden und das Zentrum am Montag wegen Impfstoffmangel sogar ganz schließen musste, spricht für sich.

Wenn überhaupt Sonderkontingente eingerichtet werden, dann sollte das für sozial benachteiligte Menschen geschehen, oder noch besser für Länder, die sich nicht so viel Impfstoff leisten können und dadurch Mutationen entwickeln, die dann dort wie hier wiederum enormen Schaden anrichten.

Und ist es etwa fair, dass nur wenige ausgewählte Firmen von den betrieblichen Impfungen profitieren können? Sicher hätten sich die meisten Betriebe eine solche Möglichkeit mit den damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteilen (besserer Schutz der Arbeitnehmer und damit weniger krankheitsbedingte Ausfälle) gewünscht.

Die ganze Maßnahme lässt sich nach Ansicht der ÖDP nicht sinnhaft begründen, ist unter moralischen Gesichtspunkten mehr als zweifelhaft, soll aber von den Bürgern offensichtlich auch noch wie eine besondere politische Leistung wahrgenommen werden.

 

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